100. Deutscher Bibliothekartag

100. Deutscher Bibliothekartag in Berlin – Die deutsche Bibliothekslandschaft im Aufbruch

Unter dem Motto „Bibliotheken für die Zukunft – die Zukunft für die Bibliotheken“ trafen sich vom 7.- 10. Juni 2011 Vertreter aus den verschiedenen Bereichen der deutschen Bibliotheks- und Informationslandschaft zu einem ganz besonderen Jubiläum, dem 100. Deutschen Bibliothekartag in Berlin, der zum Kongressauftakt mit einer gelungenen Feier durch den Bundestagspräsidenten, die bibliothekarischen Verbände und die derzeitige IFLA Präsidentin Ellen Tise (Südafrika) im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt eröffnet wurde.

Mit der Rekordzahl von über 4700 registrierten Bibliothekaren und Informationsfachleuten war er wahrscheinlich der Größte seiner Art in Europa überhaupt.

Eine Fahrraddemonstration „Cycling for Libraries“ hatte sich zuvor mit über 100 Radfahrern von Kopenhagen (Dänemark) nach Berlin unter dem Thema „Traditionen im Wandel- Bibliothekare in Bewegung“ auf den Weg gemacht, um auf der Zielgeraden gemeinsam ein Zeichen für die Bedeutung der Bibliotheken in der Gesellschaft zu setzen.

Die Geschichte des Deutschen Bibliothekartages beginnt im  Jahr 1900, als der 1. Bibliothekartag in Marburg stattfand, damals waren es nur ein paar Dutzend Bibliothekare. Seither findet (mit Unterbrechungen) die jährlich größte Fortbildungs- und Fachtagung jeweils an Hochschulstandorten in Universitäten, Kongresszentren und historisch bedeutsamen Bibliotheken statt und umspannt einen Themenkomplex von berufspraktischen bis zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen.

Der Blick auf die geänderte Informationslandschaft gab auch in diesem Jahr Aufschluss über die gesellschaftspolitische Bedeutung von Bibliotheken als Anbieter von Informationen.

Podium der APBB-Diskussionsveranstaltung

Podium der APBB-Diskussionsveranstaltung

Die Arbeitsgemeinschaft der Parlaments- und Behördenbibliotheken Deutschlands (APBB) veranstaltete eine Podiumsdiskussion mit Vertretern ganz unterschiedlicher Behördenbibliotheken aus Deutschland und aus der Schweiz. Auch Nutzer von Behördenbibliotheken kamen zu Wort. Unter dem Oberthema : Die Zukunft der Behördenbibliothek- Behördenbibliothek der Zukunft“ vertraten die Diskutanten unterschiedliche Positionen zu den Themenbereichen:

  • Kontinutität oder grundsätzliche Neuausrichtung
  •  „small is beautiful“  versus Vorteile einer zentralen Behördenbibliothek
  • Der ideale Weg zum Nutzer? Sind die großen wissenschaftlichen Hochschulbibliotheken ein  Vorbild?

und beendeten die Diskussionsrunde mit einem Ausblick in die zukünftige Behörden- und Parlamentsbibliothek unter der Fragestellung „Anspruch und Wirklichkeit“.

Die große Resonanz der gut besuchten Veranstaltung zeigte sich auch an den zahlreichen Redebeiträgen aus dem Publikum. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand die Wahl des neuen Vorstandes statt. Weitere Informationen über die Arbeitsgemeinschaft der Parlaments- und Behördenbibliotheken unter:

Neu in diesem Jahr  war auch, dass zusätzlich zu den angebotenen über 100 verschiedenen, meist ausgebuchten Bibliotheksbesichtigungen eine „Lange Nacht der Bibliotheken“ durch die Berliner Bibliothekslandschaft veranstaltet wurde.

Die diesjährige Kongresswoche endete mit einer hochpolitischen Panel-Diskussionsrunde zum Thema „Internet und digitale Gesellschaft“ mit Mitgliedern aus der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages.